Milanaiseband aus der Manufaktur made in Germany
Ausführung Höhe 3,5mm stark ( massive Version, nichts für schmale Handgelenke )
Bandanstoßbreite 20 bzw. 22mm
Material Edelstahl mattiert oder auf Anfrage Hochglanz poliert
Normlänge 19cm ( Achtung keine Überlänge möglich. )
Edelstahlmaterial incl- VA Faltschließe
Die Geflechtherstelllung und Verarbeitung zu Uhrbändern
Der Blickfänger bei den Milanaisebändern ist dagegen ihre anschmiegsam zart geflochtene Struktur. Den Namen verdanken sie ihrem Ursprungsort Mailand. Als Rohmaterial wird Draht aus Edelstahl, Titan oder unedlem Metall verwendet in Stärken von 0,28 bis zwei Millimeter, die auf ungefähr 20 Zentimeter hohe Spulen gewickelt sind und von Scheideanstalten und Drahtfirmen geliefert werden.
Bei der Herstellung wird zunächst die Drahtspule auf einen Milanaise-Automaten aufgesetzt und läuft wie bei einer Nähmaschine in den Apparat hinein. Darinnen wird der Draht zu einer gleichmäßigen Spirale gedreht, vorwärts geschoben und bei einer bestimmten Länge abgeschnitten. Anschließend wickelt der Apparat die nächste Spirale, dreht sie in die bereits vorhandene ein und schneidet sie ab. Dann folgt wieder eine Spirale, die wieder in die vorhergehende eingedreht wird – und so geht es fort. Auf diese Weise entsteht ein Teppich aus vielen ineinander gedrehter Spiralen.
Wenn dieser Teppich eine bestimmte Größe erreicht hat, wird das Stahlgewebe in Streifen geschnitten. Große Geschicklichkeit ist erforderlich, um ihn von Hand unter einer scharfkantigen Rolle durchzuziehen. Denn der Schnitt muss immer in der gleichen, oft kaum erkennbaren Kerbe geführt werden. Die so entstehenden relativ kurzen Stücke werden von Hand zu einem langen Band verbunden - ganz einfach mit einer weiteren Spirale gleicher Stärke, die in die beiden Enden eingedreht wird und sie ohne jeden Übergang miteinander verbindet. Die Kanten des Metallgeflechtbandes werden zwar anschließend geschliffen, trotzdem sind seine Ränder immer noch ungleichmäßig und scharf. Also wird das Metallarmband von Hand an einer Schleifscheibe vorbeigeführt.
Dann werden die Spiralen des Uhrenbandes arretiert, damit sie sich nicht mehr aufdrehen und sich das Stahlgeflecht nicht auflösen kann. Dazu wird der Rand flachgedrückt und verdichtet. Vor allem bei Edelstahl ist nach jedem einzelnen Arbeitsgang ein so genanntes Glühen nötig. Um die bei der Verformung entstandene Spannungen auszugleichen, wird das Stahlgewebe automatisch durch einen drei Meter langen Ofen mit 1050 Grad heißer Glut geführt. Danach durchläuft das Geflechtarmband die sich ständig bewegenden Rollen eine Rüttelmaschine und erzeugt dabei ein lautes Klopfen. Diese Behandlung macht das Stahlgewebe beweglich. Aber bei sehr empfindlichen Stücken aus dünnem Draht oder aus Gold muss dieser Arbeitsschritt von Hand durchgeführt werden. Dazu wird das Milanaisebandstück mehrere Male über einen runden Griff aus Kunststoff gezogen und sanft in eine Richtung gebogen.
Es folgen weitere Arbeitsgänge, die der optischen Aufwertung Milanaise-Geflechts dienen. Es kann verformt oder geprägt werden, bevor die Vorrichtungen für Faltschließen und Bandanstöße angebracht und die abschließende Politur die Reize des Metallarmbandes zur Geltung bringt. Der dazu notwendige Zeitaufwand ist einer der Gründe, warum Milanaisebänder meist teurer sind als andere Metallbänder.
Ein gutes Milanaisearmband erkennt man an einem gleichmäßigen und stabilen Geflecht ohne scharfe Kanten. Es muss sich in eine Richtung leicht beweglich weich an das Handgelenk anschmiegen. Wichtig ist auch, dass das Geflechtband in der Länge verändert werden kann - meist mittels eines Faltverschlusses oder durch herausnehmbare Glieder neben dem Verschluss. Das feine Geflecht verschmutzt zwar schneller als andere Metallarmbänder. Aber es lässt sich - ebenso wie Gliederarmbänder - mit etwas Wasser und einer weichen Zahnbürste leicht reinigen.
Und woran erkennt man die Qualität eines Metallarmbandes? Massive Edelmetall-Bänder haben natürlich den höchsten Wert. Außerdem sollten Käufer darauf achten, dass das Uhrband beweglich und geschmeidig ist, damit es problemlos einen ganzen Tag getragen werden kann. Auch sollte geprüft werden, ob die Länge des Metallarmbandes verändert werden kann. Aber besonderen Wert legt Hansjörg Vollmer bei der Qualitätsbeurteilung auf ein wenig beachtetes Element von Metallarmbänder: "Der Verschluss muss funktional, massiv und stabil sein. Schließlich ist er das am häufigsten bediente Teil der Uhr."